Kongress-Plakat

Hauptvorträge

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Freitag, 18.03.2011, 09.00 - 09.45 Uhr (3 Vorträge parallel)

HV 01     Prof. Dr. Nitza Katz-Bernstein

Vom ersten Kick zum ersten Schimpfwort… - Sprachentwicklung und Bewegung; Zusammenhänge in Theorie und Praxis

Jegliche Sprache war zunächst eine intendierte, sozial-kommunikative Geste – so die aktuelle Theoriehypothese zur Sprachentwicklung von Tomasello. Sprache und Bewegung sind demnach eng verbunden. Welche Konsequenzen ergeben sich für die Therapie? Wie gestaltet sich der (sprach- oder bewegungs-) therapeutische Raum? Wie die therapeutische Beziehung? Welche sind die Konsequenzen für die Zusammenarbeit von Fachkräften? Diese Fragen werden in diesem Vortrag erläutert und ausgeführt.

 

HV 02     Prof. Dr. Julius Kuhl

Das bewegte Selbst: Warum Begabungen am besten in guten Beziehungen zur Entfaltung kommen

Begabungen werden entfaltet, wenn die dazu notwendigen Selbstkompetenzen wie Motivation, Emotionsregulation, Zielbildung und Selbstregulation gut entwickelt sind. Die persönlichkeitspsychologische Forschung zeigt, dass die Entwicklung all dieser Kompetenzen maßgeblich von der Qualität der Beziehungserfahrungen während der frühen Kindheit und danach abhängig ist. Hirnforschung und Psychologie zeigen heute auch, warum die Entwicklung von Selbstkompetenzen ohne Bewegungserfahrungen nicht in Bewegung kommt.

 

HV 03     Prof. Dr. Heidi Keller

Bindung ist nicht gleich Bindung. Eine kulturspezifische Perspektive auf die frühe Beziehungsentwicklung

Die klassische und weit verbreitete Bindungstheorie wird im Hinblick auf ihr zugrundeliegendes Menschenbild analysiert, das an psychologischer Autonomie orientiert ist. Dieses Menschenbild wird jedoch nur von einem kleinen Teil der Weltbevölkerung geteilt. Es wird argumentiert, dass daher die kontext- und kulturunabhängige Anwendung der Bindungstheorie in Theorie und Praxis unangemessen ist. Eine alternative Bindungskonzeption wird präsentiert und mit kulturvergleichender Forschung begründet.

 

HV 14     Prof. Dr. Roland Naul

„Gesunde Kinder in gesunden Kommunen (gkgk)“ – ein europäisches Netzwerkprojekt zur Förderung eines aktiven Lebensstils bei Kindern im Grundschulalter“

Im Vortrag werden das deutsch-niederländische Interreg-IV Projekt „Gesunde Kinder in gesunden Kommunen“ (gkgk; NRW/NL) und das übergreifende EU-Projekt (hcsc) vorgestellt. Ziel ist es in beiden Projekten, über die Zusammenarbeit von Familien, Schulen, Sportvereinen und Kommunalämtern (Schule, Gesundheit, Jugendhilfe und Sport) in einem städtischen Netzwerk, Kinder zu einem aktiven Lebensstil zu bewegen, der 60 - 90 Minuten täglicher Bewegungszeit, eine gesunde Ernährung und ein moderates Medienverhalten umfasst.

Freitag, 18.03.2011, 14.00 - 14.45 Uhr (3 Vorträge parallel)

HV 04     Prof. Dr. Renate Zimmer

Mit dem Körper die Sprache entdecken – Lustvolle Zugänge zu Sprache und Literacy

Sprache ist die Voraussetzung für gelingende Bildungsprozesse – aber wie kommt das Kind zur Sprache? Wie kann der Spracherwerb aller Kinder - aber auch derjenigen, die einer besonderen Förderung bedürfen - unterstützt werden?
In dem Vortrag wird ein von der Körperlichkeit des Kindes ausgehendes Konzept der Sprachförderung vorgestellt, das weniger an den Defiziten sondern an den Ressourcen eines Kindes ansetzt, das die schöpferischen Potenziale der Kinder nutzt und die Lust an der Bewegung mit der Lust an der Sprache verbindet. Die Umsetzung dieser Leitidee bezieht auch weitere Bildungsbereiche ein wie z.B. Literacy – die Hinführung zu einer bewegten und bewegenden (Vor-)Lese- und Erzählkultur.

 

HV 05     Prof. Dr. Hilmar Hoffmann

Viele Inhalte machen noch keine Pädagogik – Fragen an eine Elementardidaktik

In den letzten Jahren hat es zu nahezu allen Bildungsbereichen Forschungsprojekte und Entwicklung von konzeptionellen Hilfen gegeben. Ungeklärt blieb nicht selten die Passung zum gesamten Alltag von Kindertageseinrichtungen. Der Vortrag wid-met sich der Frage, welche Hilfen eine elementardidaktische Betrachtungsweise bieten kann. Insofern geht es auch um Möglichkeiten und Grenzen einer thematischen Ausweitung des Alltags von frühpädagogischen Angeboten.

 

HV 06     Prof. Dr. Volker Scheid

Motorische Entwicklung in der frühen Kindheit

Für die motorische Entwicklung in der frühen Kindheit lassen sich sowohl typische Verlaufsmerkmale als auch individuelle Unterschiede und Ausprägungsformen nachweisen. So sind einerseits relativ stabile fundamentale und elementare Bewegungsformen charakteristisch. Andererseits tritt eine hohe inter- und intraindividuelle Variabilität der motorischen Entwicklung auf, die in Abhängigkeit vom biologischen Alter und Wachstumstempo, von den Bewegungsaktivitäten und sozialen Einflussgrößen gesehen wird. Über die Merkmale der motorischen Entwicklung hinaus geht der Vortrag auf die relevanten Einflüsse der Umweltbedingungen und die Effekte von Förderprogrammen ein. Es gilt aufzuklären, welche empirisch gesicherten Aussagen zu soziokulturellen Faktoren und gezielten Fördermaßnahmen in der Sportwissenschaft vorliegen.

Freitag, 18.03.2011, 17.30 - 18.15 Uhr (4 Vorträge parallel)

HV 07     Prof. Dr. Gisela Lück

Mit allen Sinnen: Experimentieren - staunen - begreifen.
Integration durch naturwissenschaftliche Bildung

Seit ca. 10 Jahren sind in den meisten Bildungsempfehlungen für den Elementarbereich neben Biologie auch Themenfelder aus Chemie und Physik enthalten. Auch die Grundschulen greifen vermehrt Themen der unbelebten Natur auf. In heilpädagogischen Einrichtungen und Förderschulen sind natur-wissenschaftliche Themen trotz des großen Interesses der Kinder noch unterrepräsentiert.
Der Vortrag zeigt an zahlreichen Einzelbeispielen, wie Kinder mit unterschiedlichen Behinderungen gerade durch das naturwissenschaftliche Experiment gefördert werden können.

 

HV 08     Prof. Dr. Rainer Strätz

Frühkindliche Bildung: Das Wichtige richtig tun

Bildungspläne für den Elementarbereich sind groß in Mode. Leider enthalten viele von ihnen umfangreiche Themenlisten, die den Eindruck erwecken, als sollten sie möglichst vollständig „abgearbeitet“ werden. So würde Hektik entstehen aber bestimmt keine Bildung. Weniger ist auch hier mehr; die entscheidende Frage lautet: Was ist wirklich wichtig in der frühkindlichen Bildung? Das gilt besonders für die Kinder unter drei Jahren, denn wir brauchen für sie kein spezielles Konzept, sondern ein integriertes Grundverständnis von Bildung.

 

HV 09     Prof. Dr. Nils Neuber

Supermann kann Seilchen springen!? – Jungenförderung durch Bewegung, Spiel und Sport

In Kindergarten, Schule und Verein gelten Jungen als die neuen Problemkinder: Sie sind unkonzentrierter und lauter, stören häufiger, fordern mehr Aufmerksamkeit und schreiben schlechtere Noten als Mädchen. Aber sind sie wirklich so auffällig, wie es auf den ersten Blick scheint? Ausgehend von praktischen Beispielen wird im Vortrag das „Variablenmodell“ als ein Ansatz der Jungenförderung vorgestellt, das weniger bei den Defiziten als vielmehr bei den Bedürfnissen und Stärken von Jungen ansetzt.

 

HV 10     Prof. Dr. Franz Comploi

Bewegte Musik - Musizierte Bewegung.
Zum Verhältnis von Musik und Bewegung

Eine geheimnisvolle Verbindung zweier Künste: Emotion, innere und äußere Bewegung, gestaltete sinnlich wahrnehmbare Form.
Wir werden von Musik bewegt, wie bringen wir die Musik in Bewegung? Welche Rolle hat diese Verbindung in der Vergangenheit gespielt und welche spielt sie heute? Wie kann dieses interdisziplinäre Abenteuer in der Früherziehung und in der Ausbildung von Pädagoginnen und Pädagogen genutzt werden?

Samstag, 19.03.2011, 09.00 - 09.45 Uhr (4 Vorträge parallel)

HV 11     Prof. Dr. Dr. Dr. Wassilios Fthenakis

Bildungspartnerschaft zwischen Familie und Bildungsinstitutionen: eine schöne Utopie?

Im Bildungssystem vollzieht sich gegenwärtig ein paradigmatischer Wandel: im Mittelpunkt des Interesses steht nunmehr die Stärkung kindlicher Entwicklung und kindlicher Kompetenzen und dies von Anfang an. Den größten Beitrag hierfür leisten jedoch Faktoren außerhalb der Bildungsinstitution, an erster Stelle familiale Beiträge. Dies führte zur Entwicklung Lernort orientierter Bildungspläne, zu deren stärkeren Vernetzung und zu einer Neudefinition des Verhältnisses von Bildungsinstitution und Familie: anstelle der bisherigen Elternarbeit wird die Etablierung einer "Bildungspartnerschaft" befürwortet. Damit sie nicht zu einer schönen Utopie verkommt, werden Wege aufgezeigt, wie eine solche Bildungspartnerschaft ko-konstruktiv organisiert und mit Hilfe eines sechsstufigen Modells konkret etabliert werden kann.

 

HV 12     Prof. Dr. Ina Hunger

"Ballack kann doch kein Mädchen sein!?" - Zur frühkindlichen Geschlechter-sozialisation heute?

Sind die Geschlechterrollen heute in Bewegung gekommen? Stehen Jungen und Mädchen mittlerweile ähnliche Erfahrungsräume und Entwicklungschancen offen? In dem Vortrag wird eine neue Studie vorgestellt, die sich mit dem Bewegungsverhalten von Jungen und Mädchen auseinandersetzt und danach fragt, inwiefern Eltern, Erzieherinnen und Kinder untereinander geschlechts-(un)typisches Bewegungsverhalten fördern.

 

HV 13     Prof. Dr. Ulrike Ungerer-Röhrich

„Schatzsuche“ – Ressourcen stärken in Kita und Schule

„Schatzsucher“ sein bedeutet, ein bewegungsanregendes, Ressourcen stärkendes Umfeld zu schaffen, das Kinder zu kompetenten und starken Persönlichkeiten heranwachsen lässt. Dabei wird der Blick auf das Positive, auf die Stärken und Fähigkeiten der Kinder, auf deren „Schätze“ gerichtet. Durch eine solche Haltung lassen sich Entwicklungspotentiale besonders gut aktivieren.
In dem Vortrag soll es um Anregungen für „starke“ Begleiter/innen und „starke“ Kinder gehen, sowie um vielfältige Beispiele einer ressourcenorientierten, bewegten Praxis.

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